HAPPYsitcom
Diplom Praxis
Prof. Heike Schuppelius
Aus einem anfänglich zentralen Blick auf das Glück hat sich eine theatrale Installation zu etwas Belanglosem entwickelt. Die Installation behandelt eine aus einem Wohnkomplex isolierte Zweizimmerwohnung im 5. Stock, im Maßstab 1:12 verkleinert, die viele kurzweilige Mieter_innen beherbergt. Die Wohnung ist eine Kulisse, inspiriert von unpersönlich gehaltenen Airbnb-Appartements. Von der Skulptur geht Sound aus: man hört unterschiedliche Stimmen und Personen — Echos einzelner Mieter_innen, die sich übereinanderlegen. Der Sound thematisiert die Wohnung, die wir sehen, und lässt durch seine Überlagerung die alltäglichen Situationen nebensächlich werden. Das Glück findet sich noch in der Tatsache, über einen privaten Wohnraum zu verfügen und diesen bezahlen zu können. Es findet sich sicher auch in der Anforderung der Einzelnen, die die Wohnung bewohnen und durch ihre Selbstvermarktung darauf angewiesen sind, zumindest in ihrem Auftreten glücklich zu wirken. Dennoch wird das Glück durch die Echos der Mieter_innen unbedeutend.
Diplom Theorie
Prof. Dr. Juliane Rebentisch
Die Frage danach, ob Glück oder Glück/lichsein auch als Problem betrachtet werden können, gerade in der Form, in der sie uns im Konsumkapitalismus begegnen, war Grundlage meiner theoretischen Arbeit. Die Kommodifizierung von Emotionen und somit auch von Glück — als Teil der Selbstvermarktung — scheint wichtig zu sein. Ein glückliches Individuum kann sich besser verkaufen, wird weniger oft krank und kann deshalb auch mehr leisten, so könnte man annehmen. Es empfiehlt sich also, glücklich zu sein, um die Möglichkeiten auf einen Job, eine Partnerschaft oder Freundschaften zu erhöhen. So könnte man annehmen, dass Glück/lichsein zu einem bestimmten Gütesiegel oder einem Must-have wird. Die Frage ist, ob sich jedoch nicht eben bestimmte Glücksideale bilden, bestimmte Vorstellungen und Bilder vom Glück/lichsein, die gerade von der performativen Glücksforschung und der Glücksindustrie erst erzeugt und in diesem Zusammenhang auch vermarktet werden. Gerade die Glücksindustrie lässt uns glauben, dass Glück/lichsein ein herzustellendes Gut sei, welches wir erwerben können. Die Aufforderung, dass wir doch einfach nur Glück/lichsein sollen, macht jedoch auch eine Kehrseite auf: was geschieht, wenn wir es nicht schaffen, wenn wir scheitern, glücklich zu sein?
CV
Geboren 1988 in Malsch
AUSBILDUNG
2007 Abitur an der Freien Waldorfschule Bremen
2009 Studium (Magister): Philosophie, Soziologie und Pädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt (4 Semester)
2012 bis 2020, Studium (Diplom): Visuelle Kommunikation/Kunst an der Hochschule für Gestaltung Offenbach.
BERUFSPRAXIS
2007 Praktikum Kek Kindermuseum für Bremen e.V.
2008 Mitarbeit Kek Kindermuseum für Bremen e.V. (Museumspädagogische Tätigkeit, Führungen)
2008 Museumspädagogische Arbeit für Sonderausstellung Sitting Bull, Überseemuseum Bremen
2012 bis 2014, Studentische Aushilfskraft Kita Frankfurt im Hort und Kindergarten
2016 bis 2017, Ausstattung Kinder- und Jugend-Theater La Senty Menti bei Liora Hilb
WEITERE TÄTIGKEITEN
2010 Gründung Theater Ensemble EingeWeiht, Produktion Somewhere in the West
2011 Sängerin bei Mirvana in the groove kitchen
2018 Imkerin